Eine Opernvision nach Rainer Maria Rilke
90’
UA 16. Februar 1985 Semperoper Dresden
Libretto: Siegfried Matthus / englische Übersetzung von Bernard Jacobson
Musikalische Leitung: Hartmut Hähnchen
Inszenierung: Ruth Berghaus
Personen
Cornet Christoph Rilke auf Langenau (Mezzosopran) / Seine Gedankenstimme (Alt)
Gräfin (Sopran) / Ihre Gedankenstimme (Sopran) /
Marquis (Bariton) / Spork (Bass) / Ein junges Weib (Sopran) / Chor
Orchester
4Fl. – Hn. – 2Hfe.EBassgit. – Pk.Schl.(2) – Sturmglocke
DV 6139 Klavierauszug (H. K. Hessel)
Ein junger Mensch zieht in den Krieg. Er trägt die Fahne (Cornet). Auf seinem Weg gegen den Feind lagert der Tross in einem Schloss. Der Cornet erlebt mit der jungen Gräfin seine erste Liebesnacht, bevor das Schloss im heraufziehenden Morgen vom Feind überfallen wird. Der Cornet stürzt noch im Rausch des gerade erlebten Glückes in die Schlacht und in den Tod. Die Fahne fällt.
Die Vorlage von Rainer Maria Rilke erweist sich als kongenial in ihrer lyrischen Melodik und wird von Matthus nahezu wörtlich komponiert. Der Chor ist kommentierende Ebene. Cornet und Gräfin sind jeweils eine Gedankenstimme zugesellt. So wird das durchaus opernübliche Liebesduett im „Cornet“ zu einem Liebesquartett.
Die Oper ist als Auftrag zur Wiedereröffnung der Semperoper in Dresden entstanden. Im Gedenken an die Zerstörung Dresdens im Februar 1945 und der brennenden Semperoper stellt Matthus seiner Oper ein „Dies irae“ voran.
„Die Weise von Liebe und Tod des Cornet Christoph Rilke“ wird Matthus’ erfolgreichste Oper und national und international oft nachgespielt. Herausragend die Inszenierung von Maximilian Schell an der Deutschen Oper in Berlin.